Alphabete und Strukturen

Alphabete

Das Studium beginnt oft mit einer zweiten Alphabetisierung. Das ist der Fall, wenn man natürliche Sprachen erlernt (z.B. Griechisch und Hebräisch in der Theologie), aber auch wenn Studierende wie in den Sprachwissenschaften natürliche Sprachen analysieren lernen oder formale Sprachen erlernen, wie z.B. in der obligatorischen Logik im Philosophiestudium. Studierende müssen dabei neue Zeichensysteme und systematische Regeln für deren Aufbau und Gebrauch erwerben. Die durch die Regeln definierten Strukturen sind häufig hierarchisch: z.B. bestehen Sätze aus Phrasen, die wieder in Wörter unterteilbar sind, die selbst einen hierarchischen Aufbau haben.

Es muss in diesen Fällen zumeist gelernt werden

  1. fremde Alphabete , in natürlichen oder formalen Sprachen zu schreiben,
  2. logische bzw. grammatische Regeln in Tabellenform darzustellen und zu memorieren und
  3. hierarchische grammatische oder logische Strukturen graphisch (als Baumdiagramme) darzustellen.

Diese zweite Alphabetisierung fällt den Studierenden oft schwerer als nötig. Möglicherweise hängt das mit anfänglichen Problemen beim selbstverantworteten Lernen zusammen. 

Projektvorhaben

Alphabete small

Zur besseren und intensiveren Unterstützung der Studierenden planen Dr. Manfred Kupffer (Institut für Philosophie, Zentrum Geisteswissenschaften) in Kooperation mit Prof. Dr. Caroline Féry (Institut für Linguistik) und Prof. Dr. Barbara Wolbring (Historisches Seminar, Zentrum Geisteswissenschaften) Online-Selbsttests als Trainingstools für diese Aufgaben entwickeln.

Bisher sind die auf eLearning-Plattformen verfügbaren Aufgabentypen für die beschriebenen Zwecke zu begrenzt. In einem ersten Schritt ist es daher nötig, in Zusammenarbeit mit den Software-Entwicklern ein Autorensystem für Online-Testaufgaben um zwei Fragentypen bzw. Eingabemöglichkeiten zu erweitern:

    • Komfortable Eingabe von „Sonderzeichen“
    • Online-Selbsttests mit Lückentexten in Tabellen
    • Online-Selbsttests mit Lückentexten in Baumdiagrammen

Im zweiten Schritt sollen beispielhafte Anwendungen dieser Aufgabentypen in den Geisteswissenschaften entwickelt werden. Die Resultate werden als SCORM-Lerninhalte in die Lernplattformen OLAT oder Moodle eingebunden.


Vielleicht haben Sie auch eine Idee, wie Sie Selbsttests mit Sonderzeichen, Lückentexten in Tabellen oder in Baumdiagrammen anwenden möchten? Diese Tests sind nicht nur beim Sprachen lernen sowie den Fachgebieten Linguistik und Logik anwendbar und hilfreich, sondern fast überall, wo anstelle von isolierten Fakten Systeme gelernt werden, es hierarchische Abhängigkeiten gibt und Sonderzeichen eine Rolle spielen.

Projektbeteiligte und Kooperationspartner