Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2013

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Die Universität als Erinnerungsort (Seminar)

Zeit: Do, 12 Uhr c.t. | 2 SWS
Raum: IG 3.401
Dauer: 25.04.2013 bis 18.07.2013 
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Geschichte ist nicht das gleiche wie Vergangenheit. Geschichte umfaßt vielmehr denjenigen Teil oder Ausschnitt vergangenen Geschehens, von dem wir wissen, der aufbewahrt ist im kulturellen Gedächtnis, der erinnert wird. Erinnerung ist in den letzten Jahren zu einem Zentralbegriff der historischen Forschung geworden, ob allein oder in Komposita wie Erinnerungskultur, Erinnerungsort, Erinnerungspolitik. Zunehmend wird dabei deutlich, daß diese Erinnerung kein unwillkürlicher Prozeß ist, daß ihr vielmehr Ziele und Absichten, Haltungen und Denkmuster zugrunde liegen. Form und Inhalt von Erinnerung werden damit verstanden als Ausdrucksformen sozialer Praxis, die Aufschluß geben über das Selbstverständnis einer Sozialformation. Dies gilt grundsätzlich für Staaten bzw. Gesellschaften ebenso wie für einzelne Institutionen.

Erinnerungsorte werden verstanden als Kristallisationskerne von kollektiver Erinnerung. Es können Personen, Begriffe oder auch lokale Orte sein, mit denen sich kollektive Erinnerung und damit gemeinsame Identität verbindet. Im Seminar werden Sie das methodische Konzept kennenlernen, das mit dem Begriff „Erinnerungsort“ verbunden ist. Vor allem werden wir im Seminar dieses Konzept am Beispiel der Universität Frankfurt selbst forschend erproben und dabei die Breite dieses Ansatzes ausloten: Das 2014 anstehende 100jährige Jubiläum der Frankfurter Universität bietet den Anlaß zu erkunden, welche Ereignisse ihrer Vergangenheit die Universität erinnert und in welcher Form. Welche Ausdrucksformen fand und findet Erinnerung? Wie hat die Universität ihre Jubiläen gefeiert, Welche anderen Ereignisse oder Personen werden in der Erinnerung der Universität als Institution präsent gehalten? Welche Denkmäler gibt es an den verschiedenen Campusstandorten?

Im Seminar sollen diese zusammengestellt und erläutert werden. Das gemeinsame Ziel besteht darin, eine Übersicht über das institutionelle Gedenken der Universität zu erstellen. Die Ergebnisse sollen online publiziert werden.


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Kulturgeschichte (Übung)

Zeit: Di, 12 Uhr c.t. | 2 SWS
Raum: IG 3.501
Dauer: 23.04.2013 bis 16.07.2013
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Wissenschaftliches Arbeiten besteht zu einem großen Teil aus dem Umgang mit Texten: lesen, analysieren, verstehen, Inhalte behalten. In der Übung werden Sie Techniken kennenlernen und ausprobieren, die Ihnen beim Lesen wissenschaftlicher Texte helfen. Das Ziel besteht darin, daß Sie Ihr Lektürepensum besser bewältigen, also schneller lesen, die Texte besser verstehen und mehr behalten.

Diese Lesetechniken werden angewandt und ausprobiert an Texten zur Theorie und Praxis von Kulturgeschichte. Unter diesem Schlagwort werden einigen Jahren neue Ansätze in der Geschichtswissenschaft erprobt. Diese Ansätze lernen Sie kennen anhand programmatischer Texte und am Beispiel von Studien, die auf einem kulturalistischen Ansatz beruhen.

Es wird ein Reader mit den in der Übung behandelten Texten bereitgestellt.  Der Reader ist erhältlich bei: Script & Kopie, Wolfsgangstr. 141, 60322 Frankfurt am Main.