Das Projekt "EKG - Erklärvideos und (mangelnde) Kontroversität im Fach Geschichte" sensibilisiert Studierende über einen digitalen Selbstlernkurs für Spezifika von Erklärvideos im Fach Geschichte. Im Fokus steht vor allem deren problematische Suggestion von Eindeutigkeit ("So war es!").
Im von uns entwickelten Selbstlernkurs lernen Studierende Erklärvideos zu dekonstruieren und (trotzdem) für das historische Lernen nutzbar zu machen. Der Kurs umfasst zwölf Lerneinheiten und wird erstmals im WiSe 2023/2024 in einem Seminar (flipped classroom) erprobt. Im Anschluss wird der Kurs für künftige Veranstaltungen des Seminars für Didaktik der Geschichte, aber auch darüber hinaus, dauerhaft verfügbar gemacht werden.
Die Zielgruppe des Selbstlernkurses sind Lehramtsstudierende im Fach Geschichte. Der Kurs kann aber auch von Geschichtslehrkräften und Studierenden der Geschichtswissenschaft bearbeitet werden.
Learning Design: | Blended Learning |
Sozialform: | Selbststudium |
Zeitlicher Rahmen: | Kontinuierlich |
Zur Teilnahme am Selbstlernkurs wird kein geschichtsdidaktisches Vorwissen vorausgesetzt. Verwendete didaktische Prinzipien und Begriffe (Darstellungen, Kontroversität, Multiperspektivität) werden im Rahmen des Kurses erläutert. Der Selbstlernkurs wird durch die Einschreibung in einem dafür angelegten OLAT-Kurs zugänglich gemacht.
Zwei Lerneinheiten des Selbstlernkurses wurden im Wintersemester in einem Seminar im Modul "Geschichtsdidaktische Vertiefung" erprobt. In zwei ausführlichen Feedbackrunden wurde der Selbstlernkurs und das Lernverhalten durch die Studierenden reflektiert. Neben technischen Aspekten der user experience wurde die Evaluation auf den Aspekt der interaktiven Einbindung der Lernenden fokussiert. Dies ist relevant, da der Kurs nach Veröffentlichung vorrangig im Selbststudium zur Vertiefung des Lehramtsstudiums angeboten wird. Daher bedarf es einer stärkeren Steuerung des Lernverhaltens und der Lernmotivation.
Auf Grundlage der Eindrücke wurde gemeinsam mit den Studierenden in einem ersten Brainstorming Ideen gesammelt, wie eine Einbindung der Lernenden über interaktive Gestaltungselemente gelingen kann (u.a. Wissensabfrage nach Lektüre; Videoannotationstools nutzen, um Kommentare zu entsprechenden Videosequenzen zu hinterlegen usw.). Diese Ideen haben wir vertieft, indem Studierende zu einer konkreten Lerneinheit Lernsequenzen entworfen haben. Dadurch konnten wir einen Pool an Aufgabenstellungen und interaktiven Elementen generieren, der in die weitere Konzeption mit einfließt. Somit wird die Zielgruppe Lehramtsstudierende aktiv in den Entwicklungs- und Evaluationsprozess eingebunden.
Des Weiteren legt die Evaluation nahe, eine grafisch ansprechende Gestaltung des Kurses anzustreben, um die Attraktivität des Kurses zu erhöhen. Dafür möchten wir in Zusammenarbeit mit einer Illustratorin Figuren entwickeln, die durch den Kurs führen. Durch die behutsame Einbindung von Gamification-Elementen (als Folie können bekannte LernApps wie Duolingo dienen) werden positive Effekte auf die Lernmotivation erwartet.
Zudem fokussieren wir auf Grundlage der Evaluation, eine möglichst interaktive Gestaltung des LernBar-Kurses durch die Einbettung externer Inhalte (u.a. über H5P).
Das Querschnitssthema "Diversity" bearbeiten wir im Projekt EKG auf einer inhaltlichen Ebene. Die Hoffnung, auf der Plattform YouTube würden Inhalte besonders divers dargestellt werden, lässt sich in Bezug auf Erklärvideos im Fach Geschichte nicht bestätigen. So werden beispielsweise alle deutschsprachigen YouTube-Kanäle mit einer größeren Reichweite, die geschichtsbezogene Erklärvideos veröffentlichen, von männlichen Personen betrieben. Die fehlende Diversität thematisieren wir in einer Lerneinheit explizit und können darüber ein Bewusstsein für die (mangelnde) Diversity von geschichtskulturellen Produkten allgemein fördern.
Im Konzeptionsprozess loten wir aus, wie sich der Anspruch an Barrierefreiheit und der Anspruch an Interaktivität miteinander verbinden lassen. Die Herausforderung besteht darin, dass externe Inhalte (im Gegensatz zu den von der LernBar zur Verfügung gestellten Inhalte) nicht ohne Weiteres von einem Screen Reader erfasst werden können.
Kompetenzorientiertes Prüfen wird in EKG umgesetzt, indem Studierende eine eigene Videoproduktion als (Teil-)Modulleistung einbringen. Dabei wird von den Studierenden erwartet, dass sie das geschichtsdidaktische Prinzip der Kontroversität angemessen berücksichtigen. Durch die eigene Videoproduktion wird die praxisorientierte Anwendung dieses Prinzips sichergestellt. Die Studierenden werden bei der Videoproduktion durch ein seminarbegleitendes Technik-Tutorium unterstützt.
Die Vernetzung von EKG findet vorrangig innerhalb der eLeanring-Community der Goethe Universität statt. Insbesondere durch die Teilnahme am Netzwerktag von studium digitale als auch im stetigen Austausch mit DigiTeLL-Partnerships, die sich entweder ebenfalls mit dem Gegenstand Erklärvideo beschäftigen oder einen Selbstlernkurs mit dem System LernBar entwickeln, konnte bereits wertvoller Input zur Konzeption und Umsetzung des learning designs gesammelt werden.
Zwischenergebnisse der Konzeption haben wir Lehrkräften zudem auf dem Landesfachtag Medienbildung & Digitalisierung vorgestellt:
https://www.uni-frankfurt.de/136817920/ContentPage_136817920
Das Querschnitssthema "Diversity" bearbeiten wir im Projekt EKG auf einer inhaltlichen Ebene. Die Hoffnung, auf der Plattform YouTube würden Inhalte besonders divers dargestellt werden, lässt sich in Bezug auf Erklärvideos im Fach Geschichte nicht bestätigen. So werden beispielsweise alle deutschsprachigen YouTube-Kanäle mit einer größeren Reichweite, die geschichtsbezogene Erklärvideos veröffentlichen, von männlichen Personen betrieben. Die fehlende Diversität thematisieren wir in einer Lerneinheit explizit und können darüber ein Bewusstsein für die (mangelnde) Diversity von geschichtskulturellen Produkten allgemein fördern.
Im Konzeptionsprozess loten wir aus, wie sich der Anspruch an Barrierefreiheit und der Anspruch an Interaktivität miteinander verbinden lassen. Die Herausforderung besteht darin, dass externe Inhalte (im Gegensatz zu den von der LernBar zur Verfügung gestellten Inhalte) nicht ohne Weiteres von einem Screen Reader erfasst werden können.
Kompetenzorientiertes Prüfen wird in EKG umgesetzt, indem Studierende eine eigene Videoproduktion als (Teil-)Modulleistung einbringen. Dabei wird von den Studierenden erwartet, dass sie das geschichtsdidaktische Prinzip der Kontroversität angemessen berücksichtigen. Durch die eigene Videoproduktion wird die praxisorientierte Anwendung dieses Prinzips sichergestellt. Die Studierenden werden bei der Videoproduktion durch ein seminarbegleitendes Technik-Tutorium unterstützt.
Die Vernetzung von EKG findet vorrangig innerhalb der eLeanring-Community der Goethe Universität statt. Insbesondere durch die Teilnahme am Netzwerktag von studium digitale als auch im stetigen Austausch mit DigiTeLL-Partnerships, die sich entweder ebenfalls mit dem Gegenstand Erklärvideo beschäftigen oder einen Selbstlernkurs mit dem System LernBar entwickeln, konnte bereits wertvoller Input zur Konzeption und Umsetzung des learning designs gesammelt werden.
Zwischenergebnisse der Konzeption haben wir Lehrkräften zudem auf dem Landesfachtag Medienbildung & Digitalisierung vorgestellt:
https://www.uni-frankfurt.de/136817920/ContentPage_136817920
Projektvorstellung auf der Webseite von Prof. Dr. Josef Memminger:
https://www.uni-frankfurt.de/146765866/Forschung___Projekte
Blogbeitrag auf Confluence:
https://crowd.server.uni-frankfurt.de/pages/viewpage.action?pageId=324042780
Prof. Dr. Josef Memminger
Projektleitung
FB 08 Philosophie und Geschichtswissenschaften
Telefon:+ 49 (0)69 798 32640
E-Mail: memminger@em.uni-frankfurt.de
Alexander Schlepper
Projektmitarbeiter
FB08 Philosophie und Geschichtswissenschaften
Telefon:+ 49 (0)69 798 32646
E-Mail: schlepper@iau.uni-frankfurt.de
Christian Buschmann
Projektmitarbeiter
FB 08 Philosophie und Geschichtswissenschaften
Telefon:+ 49 (0) 69 798 32646
E-Mail: buschmann@soz.uni-frankfurt.de
Prof. Dr. Josef Memminger
Projektleitung
FB 08 Philosophie und Geschichtswissenschaften
Telefon:+ 49 (0)69 798 32640
E-Mail: memminger@em.uni-frankfurt.de
Projekt DigiTeLL
Goethe-Universität
Theodor-W.-Adorno-Platz 1
60629 Frankfurt | Germany
E-Mail: digitell@uni-frankfurt.de
Dr. Mona Stierwald
Gesamtprojektkoordination
Studium Lehre Internationales |
Studiengänge, Recht und Qualitätsentwicklung | Koordination und Weiterentwicklung von Lehre
Telefon: +49 (0)69 798 18961
E-Mail: stierwald@sli.uni-frankfurt.de