Präsenzlehre / Innovative Lehrformate

Af pr%c3%a4sl innolf gross

Das Programm Starker Start ins Studium ermöglichte von 2011-2021 im Zentrum Geisteswissenschaften eine substantielle Ausweitung des Lehrangebots. 17 Lehrende (auf 14 Vollzeit-Stellen) unterrichteten in den Fächern: Rechtswissenschaft, katholische Theologie, evangelische Theologie, Religionswissenschaft, Ethnologie, Geschichtswissenschaft, Philosophie, Kunstgeschichte, Sinologie, Koreanistik, Phonetik, Romanistik, Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Ältere deutsche Literaturwissenschaft, Psycholinguistik, Kinder- und Jugendliteraturwissenschaft. Sie erteilten zusammen etwa 60 zusätzliche Lehrveranstaltungen pro Semester und ermöglichten so eine Verbesserung der Betreuungsrelation. Rund 2000 Studierende wurden mit dem Angebot erreicht. Hinzu kamen Beratungsangebote, die Betreuung und Qualifizierung der Fachtutor*innen und Workshops, die diese Lehrende durchführten. Alle nahmen regelmäßig an hochschuldidaktischen Weiterbildungen teil und haben in ihren Lehrveranstaltungen innovative Lehrformate erprobt und implementiert.
Viele der Angebote und Lehrformate werden im Nachfolgeprojekt ELLVIS weitergeführt.

Eine Auswahl unserer innovativen Lehrformate/-projekte

Dr. Valentina Cristante Aktueller Stand der Grammatik in Schulbüchern
Dr. Valentina Cristante Online-Übungssammlung zur Grammatik
Dr. Hilja Droste Das mittelalterliche Frankfurt – interaktiv: Ein interdisziplinäres Service-Learning-Projekt der Fächer Kunstgeschichte und Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt (WS 2017/18)
Dr. Ingo Feldhausen Portfolio-Methode zur Vermittlung wissenschaftlicher Schreib- und Lesekompetenz
Dr. Anja Geumann Angewandte Phonetik
Dr. Sabrina Geyer Workshop Schulgrammatik
Dr. Markus Häfner Das IG Farben-Hochhaus als Ort deutscher Geschichte (SoSe 2014)
Maximilian Röll M.A. Grundkurs Katholische Theologie
Nicole Keusch Schreibwerkstatt Japanologie
Dr. Manfred Kupffer Einführung in die Logik
Dr. Markus Lindner Domestic Dependent Nations – Seminar mit Konferenz (WS 2014/15)
Dr. Markus Lindner

Projektseminar: Ausstellung „Plakatiert! Reflexionen des indigenen Nordamerika“ (WS 2018/19 und SoSe 2019)

Dr. Markus Lindner & Dr. Hilja Droste Symbol & Ornament. Warburg, Nolde und die Hopi
Soyeon Moon Koreanisch Grundstufe mit Blended Learning
Dr. Stephanie Mühlenfeld Mittelhochdeutsch-Online-Lernplattform
Dr. Fabienne Peter Mentor*innenschulung
Dr. Iris Schäfer Entwicklung von lehramtsspezifischen Studienmodulen im Projekt "Starker Start"
Dr. Johanna Scheel & Kathrin Henrich Die Bibel in Wort und Bild (WS 13/14)
Dr. des. Fabian Seitz Studentische Schreib- und Argumentationsberatung am Institut für Philosophie
Prof. Dr. Barbara Wolbring Forschendes Lernen im Seminar
Prof. Dr. Barbara Wolbring Feedback von Texttutor*innen – Unterstützung für Studienanfänger*innen in den Proseminaren Neuere Geschichte
Prof. Dr. Bernd Zegowitz Vorbereitungskurs Literaturwissenschaften
Prof. Dr. Bernd Zegowitz & Dr. Frank Estelmann Frankfurter Literaturwissenschaftler 1914-1945 (SoSe 2013; WiSe 2013/14)
Prof. Dr. Bernd Zegowitz & Prof. Dr. Thomas Betzwieser Musik und Theater ausstellen – die Frankfurter Sammlung Manskopf als virtuelles Museum (SoSe 2019)


Aktueller Stand der Grammatik in Schulbüchern

Dr. Valentina Cristante
FB 10: Institut für Psycholinguistik

Ein Kritikpunkt von Linguisten an der Schulgrammatik ist die Tatsache, dass Schulbücher nicht systematisch die aktuellen Erkenntnisse aus der Sprachwissenschaft berücksichtigen. Da das Lehrwerk ein wichtiges Hilfsmittel ist, auf das sich Lehrende für die Grammatikvermittlung stark verlassen, ist es wichtig, dass sie die Fähigkeit erwerben, Darstellungen grammatikalischer Phänomene kritisch hinterfragen zu können. Um die Studierenden auf diese Herausforderung vorzubereiten, werden im Seminar Beispiele gemeinsam betrachtet und analysiert.

Aufgrund der Heterogenität der Studierenden im Seminar und der Zeitressourcen können nur ausgewählte Exemplare untersucht werden. Um dies auszugleichen, wurde eine Sammlung von Auszügen aus Lehrbüchern der Primar- und Sekundarstufe 1 und 2 erstellt, in denen grammatikalische Phänomene dargestellt werden. Auf diese Weise haben die Studierenden die Möglichkeit, sich einen Überblick über die aktuelle Grammatik in Lehrbüchern zu verschaffen sowie zu reflektieren, ob die Präsentation der grammatikalischen Phänomene in Einklang mit der Linguistik stehen. Die Ausschnitte sind für die Seminarteilnehmenden auf der online-Plattform OLAT abrufbar.


Online-Übungssammlung zur Grammatik

Dr. Valentina Cristante
FB 10: Institut für Psycholinguistik

Im Seminar Grammatikdidaktik bereiten sich die Studierenden auf ihre ersten Grammatikstunden vor. Sie lernen, im Unterricht didaktisch fundierte Entscheidungen über die Wahl der Grammatikphänomene und die Art und Weise ihrer Vermittlung zu treffen. Ein wichtiger Schwerpunkt ist es, den Studierenden zu zeigen, welche Lehrmethoden neben dem traditionellen deduktiven Ansatz zur Verfügung stehen. Grammatik soll dadurch nicht mehr als bloßes Auswendiglernen nicht zusammenhängender Begrifflichkeiten betrachtet werden, sondern als ein System mit seiner eigenen Regelmäßigkeit. Ziel ist es, künftigen Schülern die Möglichkeit zu geben, die Sprache als kleine Sprachforscher zu beobachten und so ihre Zusammenhänge zu entdecken. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigen Studierende selbst solide sprachwissenschaftliche Kenntnisse. Aufgrund der verschiedenen Lehrerausbildungskurse sind die Sprachkenntnisse der Studierenden im Seminar sehr heterogen.

Aus diesem Anlass wurde eine Online-Sammlung von Schulgrammatikübungen für Studierende erstellt, die Voraussetzung für eine aktive Teilnahme an den didaktischen Aufgaben im Seminar ist. Die Übungen stehen den Studierenden in OLAT zur Verfügung. Sie sind nach grammatischen Phänomen sortiert, werden online durchgeführt und enthalten Lösungen. Zu jedem Thema wird außerdem grundlegende Literatur zur Verfügung gestellt. Im Seminar sind geplante zeitliche Räume für Fragen zu den Übungen vorgesehen.


Das mittelalterliche Frankfurt – interaktiv: Ein interdisziplinäres Service-Learning-Projekt der Fächer Kunstgeschichte und Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt (WS 2017/18)

Dr. Hilja Droste
FB 09: Kunstgeschichtliches Institut

zusammen mit Dr. Gabriele Annas (FB 08: Historisches Seminar / Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe) und Dr. des. Peter Gorzolla (FB 08: Historisches Seminar).

Jenseits des bereits seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts anhaltenden öffentlichkeits-wirksamen Mittelalterbooms konkretisieren sich in der Beschäftigung mit dem „fernen Spiegel“ Mittelalter die materiellen und historischen Wurzeln europäischer Gesellschaften, die als gelebtes Erbe bis in die Gegenwart hineinreichen. Die Gegenwärtigkeit des Vergangenen vor dem Objekt der überbauten Stadt auch für eine breitere Öffentlichkeit – im Rahmen eines Service-Learning-Projekts – sichtbar zu machen, war das Thema der interdisziplinären Lehrveranstaltung, die im Wintersemester 2017/18 an der Goethe-Universität Frankfurt/Main unter dem Titel „Das mittelalterliche Frankfurt – interaktiv“ abgehalten wurde. Gemeinsam mit Studierenden der Kunstgeschichte und Geschichte und in Kooperation mit vier städtischen Institutionen (Historisches Museum Frankfurt, Institut für die Stadtgeschichte, Jüdisches Museum und Städel-Museum) wurden dabei insgesamt sieben interaktive Stadtrundgänge zur Geschichte, Kunst und Kultur des mittelalterlichen Frankfurt für ein (kunst-)historisch interessiertes Publikum entwickelt.

Als digitale Grundlage wurde eine allgemein verbreitete, leicht zu bedienende und für den Nutzer kostenlose Mobilfon-App (Actionbound) verwendet, die als Einzel- oder Gruppenbound durchgeführt werden kann. Durch die vielfältigen medialen Möglichkeiten dieser interaktiven Bounds – Texte, Abbildungen, Audio- und Videodateien – können in Verbindung mit spielerischen Elementen auch komplexe Sachverhalte anschaulich und wissenschaftlich fundiert vermittelt werden. Ausgerichtet auf spezifische Zielgruppen wurden von den Studierenden „klassische“ Stadtrundgänge ebenso konzeptualisiert wie personalisierte (auch mundartliche) Führungen durch fiktionale oder historische Persönlichkeiten, Messe und Handel ebenso thematisiert wie Prostitution, die Geschichte eines Kunstobjekts und seines Auftragsgebers sowie das jüdische Leben im mittelalterlichen Frankfurt.

Das Projekt wurde von der Benvenuto Cellini-Gesellschaft e.V. und historiae faveo gefördert.

>> Bericht auf hr2 kultur <<


Portfolio-Methode zur Vermittlung wissenschaftlicher Schreib- und Lesekompetenz

PD Dr. Ingo Feldhausen
FB 10: Institut für Romanische Sprachen und Literaturen

PD Dr. Ingo Feldhausen hat eine Portfolio-Methode zur Vermittlung wissenschaftlicher Schreib- und Lesekompetenz entwickelt. Für diese Methode wurde er im Jahr 2019 mit dem 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre der Goethe-Universität Frankfurt ausgezeichnet.

Die Grundidee ist hierbei, dass die Studierenden im Laufe des Semesters eine Sammelmappe (Portfolio) erstellen, die aus mehreren kleinen schriftlichen Arbeiten besteht und als Prüfungsleistung eingereicht wird. Die schriftlichen Arbeiten werden sukzessiv im Laufe des Kurses erstellt und bestehen aus drei Kurzzusammenfassungen wissenschaftlicher Texte, drei Feedbacks zu den Zusammenfassungen von KommilitonInnen und einer Reflexion über den eigenen Lern- und Verstehensprozess.

Die Gliederung des Portfolios ist in Feldhausens Methode eng mit der Strukturierung des Seminares verbunden. Das Seminar ist in drei Themenblöcke gegliedert und pro Block wird eine Kurzzussammenfassung und das Feedback erstellt. Kombiniert mit instruktiven Lehreinheiten zu wissenschaftlichen Arbeitstechniken werden die Techniken des wissenschaftlichen Lesens und Schreibens durch diese Methode optimal gefördert. Das Konzept stößt bei den Studierenden auf große Begeisterung und seine Effektivität wurde durch eine separat durchgeführte Wirksamkeitsmessung belegt.


Angewandte Phonetik

Dr. Anja Geumann
FB 09: Institut für Empirische Sprachwissenschaft, Abt. Phonetik

Die Vorlesung mit Tutorium “Angewandte Phonetik” für den Studiengang BA empirische Sprachwissenschaft-Schwerpunkt Phonetik im 4. Fachsemester gibt einen Überblick über Anwendungen der Phonetik wie Forensische Phonetik, Aussprachelehre, Pathophonetik. Als Qualifikationsziel sollen die Studierenden am Ende in der Lage sein, englisch- und deutschsprachige wissenschaftliche Artikel zu einem Themenbereich zu akquirieren, zu sichten und kritisch zu interpretieren und Untersuchungsmethoden adäquat einzusetzen.

Der Unterricht ist neben der Vermittlung von Fachinhalten ganz erheblich vertieft mit der praxis- und fachbezogenen Vermittlung von Verfahren der Literaturrecherche sowie dem Erlernen vom Lesen und Exerpieren von Fachartikeln beschäftigt. Es werden Elemente des inverted oder flipped classroom Ansatzes verwendet. Die Übungseinheiten zur Literaturrecherche können dank der guten Ausstattung und kleinen Kursgröße am Institut für Empirische Sprachwissenschaft von jedem Studierenden direkt am Computer durchgeführt werden. Dieser Kurs wird in regelmäßigem Turnus mit neuen Inhalten wiederholt.


Workshop Schulgrammatik

Dr. Sabrina Geyer
FB 10: Institut für Psycholinguistik

Für viele sprachdidaktischen Lehrveranstaltungen werden Grundlagenkenntnisse über (schul)grammatische Termini und Konzepte vorausgesetzt, über die nicht bei allen Studierenden in ausreichendem Maße vorausgesetzt werden können (vgl. Granzow-Emden, 2002). Die im universitären Kontext vermittelten grammatischen Modelle und Termini haben trotz wesentlicher Forschungsbemühungen seitens der Sprachdidaktik bislang kaum Eingang in die Schulpraxis gefunden (Kleinbub, 2015; Granzow-Emden, 2015). Die in der Praxis verwendete Schulgrammatik wird mitsamt ihrer Termini von Seiten der Sprachwissenschaft und Sprachdidaktik u.a. wegen ihrer unzureichenden linguistischen Fundierung seit Jahren kritisiert und im universitären Kontext nicht verwendet (Müller, 2003). Dennoch werden Studierende in Unterrichtsmaterialien mit diesen Begriffen konfrontiert. Die Konfrontation mit verschiedenen, divergierenden Grammatikmodellen erfordert von den Studierenden eine intensive Auseinandersetzung mit dem Gegenstandsbereich der Grammatik, bei der es gelingen muss, Grammatikkonzepte mitsamt ihrer Termini zu hinterfragen, voneinander abzugrenzen und aufeinander beziehen zu können.
Mit Hilfe des Workshops Schulgrammatik soll zu einer Professionalisierung angehender Deutschlehrkräfte beigetragen werden. Ziel des Workshops ist es, durch die Beschäftigung mit verschiedenen Grammatikkonzepten und Termini bei den Studierenden grammatische Begriffsbildungsprozesse anzuregen und eine Orientierung hinsichtlich sprachlicher Strukturen zu ermöglichen, von der sie bei ihrer Tätigkeit als Lehrkräfte langfristig profitieren. Die Studierenden sollen im Workshop dabei unterstützt werden, schulische Praktiken unter Rückgriff auf ein differenziertes und reflektiertes grammatisches Wissen zu hinterfragen. Durch die Integration von linguistischem Fachwissen und schulgrammatischen Termini und Konzepten wird zudem die Verknüpfung fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Ausbildungsinhalte gefördert, die zur Stärkung der Handlungskompetenz für die Praxis als Lehrer*in notwendig ist.
Im Wintersemester 2017/18 wurde der Workshop entwickelt sowie erstmals als freiwilliges Zusatzangebot im Umfang einer Lehrveranstaltung als Blockveranstaltung erprobt. Anknüpfend an eine Evaluation des Workshops durch die Studierenden am Ende des Wintersemesters wird das Format im Sommersemester 2018 überarbeitet und erneut durchgeführt.

Literaturangaben

Granzow-Emden, M. (2015). Sprachstrukturen verstehen: Die Entwicklung grammatischer Kategorien. In H. Gornik (Hrsg.), Deutschunterricht in Theorie und Praxis. (DTP). Sprachreflexion und Grammatikunterricht, Band 6 (2. korrigierte Auflage; S. 213-241). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
Kleinbub, I. (2015). Grammatik unterrichten – Professionsorientierung in der Lehrerbildung. In U. Bredel & C. Schmellentin (Hrsg.), Welche Grammatik braucht der Grammatikunterricht? (2. Auflage, S. 135-159). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
Müller, C. (2003). Schulgrammatik und schulgrammatische Terminologie. In U. Bredel, H. Günther, P. Klotz, J. Ossner & G. Siebert-Ott (Hrsg.), Didaktik der deutschen Sprache. Bd. 1 (S. 465-475). Paderborn: Schöningh.

Mitarbeiterinnen: Mariella Bachmann, Sophie Martínez Küpper & Lou Wolf
Homepage: http://www.uni-frankfurt.de/schulgrammatik
Finanzierung: Das Projekt wird gefördert aus Mitteln zur Verbesserung der Qualität der Studienbedingungen und der Lehre (QSL), Goethe-Universität Frankfurt


Das IG Farben-Hochhaus als Ort deutscher Geschichte (SoSe 2014)

Dr. Markus Häfner
FB 08: Historisches Seminar

Wichtige Ereignisse der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts sind mit dem IG-Hochhaus, in dem heute die geisteswissenschaftlichen Fachbereiche der Goethe-Universität angesiedelt sind, verknüpft: Die Fusion der IG Farben zum seinerzeit größten Chemiekonzern der Welt 1925 und der Bau des neuen Verwaltungsgebäudes im Frankfurter Westend 1928-1930 während der Weimarer Republik, die Arisierung der IG Farben die Ersatzstoffproduktion, die Ausbeutung von Zwangsarbeitern und die Produktion von Zyklon B während des Nationalsozialismus, die Proklamation No. 2 durch Eisenhower 1945 und die Übergabe der Frankfurter Dokumente 1948 in der unmittelbaren Nachkriegszeit sowie die Nutzung des Gebäudes als US-Hauptquartier in Europa, die Verbesserung der deutsch-amerikanischen Beziehungen nach der Gründung der BRD und die Anschläge auf das IG Farben-Hochhaus durch die RAF 1972 und 1976 sowie der Umbau des IG-Hochhauses für die Frankfurter Universität nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Abzug der Amerikaner.

An der Übung nahmen 20 Studierende teil. Ziel der Übung war es einen Ausstellungsrundgang zu entwickeln, der innerhalb des 3D-Informationssystems IG Farben-Haus 3D die historische Bedeutung des Gebäudes den Studienanfängern vermittelt. Die Studierenden suchten sich ihren Untersuchungsgegenstand selbst aus und entwickelten ein Konzept für die Integration der Inhalte in IGF3D. Ergänzend verfassten Sie zu 18 Themen ergänzende dreiseitige Ausführungen für die Ergänzung des virtuellen Ausstellungsrundgangs und die Onlineveröffentlichung im Rahmen des USE-Projektes auf http://use.uni-frankfurt.de/igf.


Grundkurs Katholische Theologie

Maximilian Röll M.A.
FB 07: Katholische Theologie

Der obligatorische Kurs für alle Studiengänge am Fachbereich Katholische Theologie besteht seit ca. 30 Jahren und gilt als „Initiationsritus“ in den Fachbereich. Im Rahmen des Starken Starts wurde eine kontinuierliche Betreuung des Kurses durch einen wissenschaftlichen Mitarbeiter ermöglicht und das bestehende Konzept mit den die Veranstaltung begleitenden Tutor*innen grundlegend überarbeitet.

Um in die Theologie als ein an aktuellen Fragestellungen interessiertes und in sich plurales Fach einzuführen, diskutieren im Kurs nun in fünf Sitzungen je zwei Fachvertreter*innen theologischer Disziplinen zu einer aktuellen Fragestellung. Die Studierenden erstellen semesterbegleitend ein Portfolio, mit dem sie sich auf die fünf Podiumsdiskussionen vorbereiten und gleichzeitig grundlegende wissenschaftliche Arbeitstechniken, die zuvor gelehrt wurden, direkt anwenden.

Um den Studienanfänger*innen die lebensweltlichen Dimensionen der Theologie zu verdeutlichen, erhalten die Studierenden die Möglichkeit, persönliche Fragen zu religiösen Themen einzureichen. Diese werden im Rahmen einer eigenen Sitzung behandelt, um einen erfahrungsorientierten Zugang zum universitären Fach herzustellen.

Neben den fachlichen Diskussions-Sitzungen werden die Studierenden auf Kurz-Exkursionen über die Chancen des Studien-Standortes Frankfurt informiert. Dabei werden die verschiedenen Studiengänge durch unterschiedliche Angebote adressiert. Ein weiteres anliegen ist es, die interreligiöse und interkulturelle Kompetenz durch die Exkursionen zu stärken und zu erarbeiten, wie diese für das Studium und spätere Berufsfelder nutzbar gemacht werden können.

Feedback erhalten Sie mittels Peer-Feedback-Methoden und durch ein ausführliches schriftliches Feedback am Semesterende durch zugeteilte Tutor*innen. So soll nicht nur an ersten eigenen Textprodukten ins wissenschaftliche Arbeiten eingeführt werden, sondern zugleich motiviert werden, sich an den Diskussionen durch die intensive Vorbereitung zu beteiligen (Initiation in den wissenschaftlichen Diskurs).


Schreibwerkstatt Japanologie

Nicole Keusch
FB 09: Japanologie

In jeder geisteswissenschaftlichen Disziplin gibt es Kernkompetenzen, die für den Studienerfolg entscheidend sind. Die „kleinen Werkstätten“ der Schreibwerkstatt Japanologie bearbeitet eine bestimmte, klar umrissene Aufgabe, die sich in die Gesamtidee einfügt – das wissenschaftliche Arbeiten im Fach Japanologie zu verstehen und selbständig einordnen zu können sowie die Hintergründe und Motivation dabei nachzuvollziehen.

Jede kleine Werkstatt besteht dabei aus einer Mischung von Präsenzveranstaltungen, Eigenstudium und Gruppen- oder Projektarbeit. Durchgeführt wurden z.B. Werkstätten zu den Themen Wissenschaftlichkeit an der Universität, Lesetechniken, Arbeitsstrategien, Zielgruppengerechtes Schreiben oder Berufsorientierung.


Einführung in die Logik

Dr. Manfred Kupffer
FB 08: Institut für Philosophie

Die Veranstaltung benötigt einen hohen Übungsaufwand. Dazu bieten wir traditionelle Übungsaufgaben ("mit Papier und Bleistift") an, die von Tutor*innen (in Übungsstunden und Online-Foren) betreut und korrigiert werden. Dieses Modell hat den Vorteil, daß komplexe Fragen gestellt werden können, die Übertragungsleistungen efordern, und daß individuelle Kommentare möglich sind. Der Nachteil ist, daß zwischen Abfassung der Übung und Rückgabe der Korrektur mindestens acht Tage liegen. Deswegen setzen wir, insbesondere als Hilfe für den Erwerb grundlegender Kenntnisse, Online-Selbsttests ein. Hier gibt das Lernsystem sofort Rückmeldungen. Die Selbsttests wurden größtenteils von einem studentischen eLearning-Projekt erstellt ("LoPhia"), das ich mitbetreue.

An der Weiterentwickliung der Software arbeiten wir in meinem Projekt »Alphabete und Strukturen« (gefördert vom eLearning-Förderfonds der Goethe-Uni).


Domestic Dependent Nations – Seminar mit Konferenz (WS 2014/15)

Dr. Markus Lindner
FB 08: Institut für Ethnologie 

Das Seminar widmete sich Gegenwartsthemen aus dem Bereich der indigenen Bevölkerung Nordamerikas (politisch, rechtlich, wirtschaftlich, sozial) und leitete zugleich auf eine internationale Konferenz hin, die im Anschluss in Frankfurt stattfand, und an der die Studierenden teilnahmen. Neben der klassischen Seminarstruktur beinhaltete der erste Veranstaltungsteil auch Sondersitzungen, in denen die Studierenden etwas über die Planung einer Konferenz lernten. Dazu gehörten u.a. die Besprechung der eingereichten Vortragsproposals, das Schreiben eigener Proposals und die sonstige Organisation einer Tagung. Auf diese Weise wurden theoretisches Lernen und praktische Anwendung verknüpft. Dies wurde auch durch didaktische Maßnahmen wie ein Planspiel gegen Ende des Seminarteils besonders gefördert, in dem das im Laufe des Semesters erarbeitete Wissen eingesetzt werden musste. Die anschließende Konferenz wurde von Studierenden im Laufe des Semesters mit vorbereitet, und sie beteiligten sich aktiv an der Durchführung.

Die Konzeption der Veranstaltung erfolgte in Absprache mit dem Interdiziplinären Kolleg Hochschuldidaktik (Carmen Heckmann) und wurde vom Förderfond Lehre unterstützt. Sie stand auch Studierenden anderer Fächer offen, die sich für das Thema interessierten.


Projektseminar: Ausstellung „Indianische Plakate“ (WS 2018/19 und SoSe 2019)

Dr. Markus Lindner
FB 08: Institut für Ethnologie 

In dem zweisemestrigen Projektseminar (WS 18/19 und SoSe 19) wurde die Ausstellung "Plakatiert! Reflexionen des indigenen Nordamerika" entwickelt, die vom 27. Juni bis 1. Dezember 2019 im Labor des Weltkulturen Museums Frankfurt am Main zu sehen ist. Dabei werden anhand von Plakaten Themen des indigenen Nordamerika dargestellt und kontextualisiert. Zum Teil werden diese durch einzelne Sammlungsobjekte ergänzt.

Ziel des Seminars war nicht nur die gemeinsame Planung, Gestaltung und Umsetzung einer Ausstellung, sondern auch den Teilnehmer/-innen einen Einblick in die Arbeit an ethnologischen Museen zu vermitteln. Aus diesem Grund wurden in einzelne Veranstaltungen Expert*innen eingeladen (Grafiker*innen, Kustod*innen, PR-Expert*innen), die das Thema aus Ihrer Sicht darstellen.

Im ersten Teil (WS 2018/19) beschäftigten sich die Seminarteilnehmer*innen mit den Themen der Plakate (z.B. Bildung, Gesundheit, Powwow…) und trafen die endgültige Auswahl der Plakate, die aus Privatsammlungen stammen. Außerdem besuchten sie das Museums, wählten Objekte aus und schrieben gemeinsam eine Begleitpublikation. Darüber bekamen die Teilnehmer*innen auch Einblick in das Erstellen von Zeit- und Finanzpläne. Außerdem bildeten sich Gruppen von Studierenden, die für bestimmte Teile der Ausstellung(svorbereitung) verantwortlich waren. Dazu gehören bspw. die Öffentlichkeitsarbeit, das Ausstellungsmanagement, die Begleitpublikation, ein Facebook- und Instagramaccount u.a.

Der zweite Teil (SoSe 2019) schloss an den ersten Teil an. Dabei lag der Fokus auf der Ausstellungsgestaltung. Neben dem Schreiben von Ausstellungs- und Pressetexten gehörten dazu auch die genaue Raumgestaltung, der gemeinsame Ausstellungsaufbau und die Vorbereitung der Vernissage am 26.6.2019. Bis zum Ende der Ausstellung werden die Seminarteilnehmer*innen darüber hinaus in der Ausstellung aktiv sein und beispielsweise Führungen anbieten.

Das Projekt wird vom Förderfonds Lehre der Goethe-Universität, der Dr. Marschner-Stiftung und vom Weltkulturen Museum Frankfurt am Main unterstützt.

Presseschau (Auswahl):
Katharina Geschka: Der eigenen Herkunft versichert, in: FAZ (zul. akt. 30.6.2019).

Damian Rausch: Gewalt in Familien gehört nicht zu unserer Tradition, in: FR (zul. akt. 19.09.19).

Vincent Schilling: Mystery Solved! Name found of Native man in headdress that was sought by German museum, in: Indian Country Today (18.9.2019).

Fotos: Wolfgang Günzel (2019)


Symbol & Ornament. Warburg, Nolde und die Hopi

Dr. Hilja Droste & Dr. Markus Lindner
FB 09: Kunstgeschichtliches Institut & FB 08: Institut für Ethnologie

Die Wanderer. Katsinam, Tithu und Aby Warburg

Im Rahmen eines interdisziplinären Lehrprojektes unter der Leitung von Dr. Markus Lindner und Dr. Hilja Droste entstand in Kooperation mit dem Nordamerika Native Museum der Stadt Zürich (NONAM) die virtuelle Ausstellung Die Wanderer. Katsinam, Tithu und Aby Warburg.

Die Ausstellung zeigt und kontextualisiert die Hopi-Katsina-Figuren (tithu) der Sammlung Antonio und Christin Ferretti des NONAM und ist vor allem im Sommersemester 2020 von Studierenden der Kunstgeschichte und Ethnologie erarbeitet worden, was wegen der Pandemie eine besondere Leistung der war.

Die Ausstellung kann unter www.diewanderer.info besichtigt werden.

[Pressemeldung der Goethe-Universität]


Koreanisch Grundstufe mit Blended Learning

Soyeon Moon
FB 09: Koreastudien

Die solide Sprachkompetenz in Koreanisch bildet die Grundlage zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit koreabezogenen Forschungsbezügen im Rahmen des Studiums in den Koreastudien. Die Lehre der modernen koreanischen Sprache ist somit eine der wichtigsten Säulen des curricularen Aufbaus. Insbesondere wird hinsichtlich des didaktischen Konzepts im Sprachmodul Koreanisch Grundstufe großer Wert darauf gelegt, mit abwechslungsreichen Lehr- und Lernformaten die Lernmotivation der Studierenden zu erhöhen und die individuellen Lernfortschritte in der Studieneingangsphase intensiv zu begleiten. 

Seit dem Wintersemester 2016/17 wird in diesem Zusammenhang für das Modul Koreanisch Grundstufe ein auf Blended Learning basierendes Lehr- und Lernkonzept entwickelt und implementiert. Das Modul richtet sich an die Studierenden der Koreastudien im ersten Studienjahr und vermittelt grundlegende Kenntnisse über die linguistischen Charakteristika und Strukturen der modernen koreanischen Sprache sowie kommunikative Kompetenzen in Koreanisch auf der Niveaustufe A1 und A2. Der Einsatz von mediengestützten Lehr- und Lernformaten kreiert ein Lernszenario, in dem die didaktischen Lehreinheiten der Präsenzlehre lernzielorientiert mit entsprechenden Online-Lernphasen auf der digitalen Lernplattform der Goethe-Universität ergänzt werden. 

Ziel des Lehrprojektes ist es, durch Blended Learning das autonome Lernen der TeilnehmerInnen zu fördern und mehr Impulse für den Lernerfolg zu schaffen. Die TeilnehmerInnen können mit den lernzielorientierten Online-Lernphasen die Lehrinhalte der Präsenzlehre eigenständig vor- und nachbereiten. Die Inhalte und die Übungstypen der Online-Lernphasen variieren dabei je nach didaktischem Ziel der Präsenzlehre. Sie umfassen u. a. Online-Tests zur Vertiefung in Grammatik und Wortschatz, Lernkarten für das Vokabeltraining, Textübungen für das Lesen und Schreiben sowie Lehrvideos zur Vermittlung landeskundlicher Grundlagen und zur Textanalyse.

Blended Learning in der Sprachlehre für Koreanisch Grundstufe fördert die Flexibilität beim Lernen und erhöht die Lerneffizienz. Abwechslungsreiche Übungstypen ermöglichen es den Teilnehmer*innen, sich den Lerninhalten auf verschiedene Weisen zu nähern, und führen schließlich zu einer besseren Festigung der Lehrstoffe. Online-Tests gestatten es, eine zeitnahe Transparenz der aktuellen Lernfortschritte eines jeden Teilnehmers herzustellen.


Mittelhochdeutsch-Online-Lernplattform

Dr. Stephanie Mühlenfeld
FB 10: Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik (ÄDL)

Die Ziele der Einführung in die Literaturwissenschaft der Älteren deutschen Literatur bestehen darin, bei den Studierenden Interesse und Begeisterung für mittelalterliche Literatur zu wecken und ihnen solide fachspezifische theoretische und methodische Kenntnisse zu vermitteln. Eine besondere Herausforderung ‒ die zugleich aber auch eine große Chance sein kann ‒ stellt dabei die thematische Vielfalt der Lerninhalte dar. Neben einer Vermittlung der sprachlichen Grundlagen des Mittelhochdeutschen (die zunächst in der sehr pragmatischen Herstellung von Lesefähigkeit mittelhochdeutscher Texte besteht) gilt es, die Studierenden mit der materialen Beschaffenheit sowie den spezifisch differenten ästhetischen und narrativen Regeln vormoderner Texte des Manuskriptzeitalters vertraut zu machen.

Die große Anzahl an Seminarteilnehmer*innen erlaubte es bisher oftmals leider nicht, das individuelle Lerntempo innerhalb heterogener Lerngruppen zu berücksichtigen. Der Einsatz der Mittelhochdeutsch-Online-Lernplattform soll es ermöglichen, die Selbstlernphase den ganz eigenen Bedürfnissen der Studierenden anzupassen. Geplant sind vorbereitende Inhalte zu allen thematischen Einheiten, die in der Präsenzphase besprochen und geübt werden. Die Präsenzphase wird damit aufgewertet, da genügend Raum geschaffen wird, sich über Lerninhalte auszutauschen und diese praktisch anzuwenden. Zugleich wird bereits früh eine Lernatmosphäre hergestellt, die die Einführung in Modelle des Peer-Learnings zulässt. Unter Zuhilfenahme der Lernplattform soll also nicht nur die Alteritäts-Barriere der älteren Sprachstufe leichter überwunden werden – vielmehr wird es ebenso darum gehen, die Studierenden für gemeinschaftliches und eigenständiges Lernen zu sensibilisieren, und ihnen zu vermitteln, dass sie Verantwortung für den eigenen Erkenntnisprozess tragen.


Mentor*innenschulung

Dr. Fabienne Peter
FB 01: Rechtswissenschaft | Kooperationspartner am FB 01: Lars Gußen

Die mehrtägige Schulung dient der Ausbildung und der fachspezifischen Weiterbildung für Mentoren*innen. Zu Beginn eines jeden Semesters findet sowohl eine 4-tägige Einführungsschulung als auch eine 1-tägige Fortgeschrittenenschulung statt. Das Ziel der Schulungen ist die professionelle Vorbereitung der Mentoren*innen als  Kleingruppenbetreuer*in  der Einführungswoche sowie als Ansprechpartner*in der Studienanfänger*innen während der ersten Semester. Das Konzept verbindet die organisatorisch inhaltliche Vorbereitung mit einer hochschuldidaktischen Qualifikation.

An den Schulungen nehmen bis zu 20 Teilnehmer teil. Hierbei wird u.a. fachliches Grundlagenwissen für die individuelle Studienorganisation erworben, sowie in Rollenspielen Beratungsgespräche erprobt. Die Mentor*innen werden geschult in didaktischen Qualifikationen, wie dem richtigen Präsentieren, dem sinnvollen Feedbackgeben und der Rollenklärung.

Zurzeit wird eine weitere Zusammenarbeit mit dem Schreibzentrum zur Weiterbildung der Mentoren*innen für eine fachspezifische Schreibberatung geplant.

>Weitere Informationen<


Entwicklung von lehramtsspezifischen Studienmodulen im Projekt "Starker Start"




Dr. Iris Schäfer
FB 10: Institut für Jugendbuchforschung

Die fachwissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit kinder- und jugendliterarischen Texten und Medien, die das Institut für Jugendbuchforschung mit seinem literaturwissenschaftlichen Profil bietet, gehört zum Berufsalltag späterer Grundschul- und Förderschullehrenden und ist mit Blick auf die berufspraktischen Erfordernisse ein zentraler Baustein der akademischen Ausbildung. Da die Prüfungsordnung der Grundschul- und Förderschullehramtsstudierenden die Teilnahme an nur zwei Lehrveranstaltungen zur Kinder- und Jugendliteratur in fachwissenschaftlicher Perspektive vorsieht, werden im Rahmen des Projekts, das eine Laufzeit von (vorerst) 3 Jahren hat, spezifische Veranstaltungsformen entwickelt, die auf die berufsbezogenen Bedürfnisse der L1- und L5-Studierenden abgestimmt sind. Fokussiert werden hierbei Berufsorientierung, Wissenschaftspropädeutik und Schreibdidaktik.

Erarbeitet werden eine spezifische, in Theorie, Themen und Formen der Kinder- und Jugendliteratur und -medien einführende sowie eine weitere darauf aufbauende thematische Veranstaltung für Grundschul- und Förderschullehramtsstudierende. Im Anschluss an aktuelle Forschungen zur Medienkonvergenz wird in beiden Veranstaltungen ein inhaltlicher Schwerpunkt auf Zugängen liegen, die sowohl Literatur als auch Medien in das Lehrprogramm einbeziehen, um an Medienerfahrungen der Schüler und Schülerinnen anzuschließen, und Medienkompetenzen zu stärken – dies ist nicht zuletzt angesichts der Kompetenzorientierung des schulischen Curriculums, das keinen festen Lektürekanon mehr kennt, notwendig. Abzustimmen ist das Lehrveranstaltungsprogramm sowohl inhaltlich (die Auswahl von Texten und Medien betreffend und neuere Ansätze zur Interkulturalitätsforschung zugrundelegend) sowie didaktisch (durch Einbeziehung von Peer Teaching) auf die in kultureller, sprachlicher und sozialer Herkunft zunehmend heterogener werdenden Schülergruppen, mit denen die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer arbeiten werden. Unter Berücksichtigung von kooperativen Lernformen und partizipativem Peer Teaching, die Aspekte des Knowledge Sharings nutzen (vgl. Bruffee 1993, 8), wird die klassische Lehrveranstaltung um kleinere, von ausgebildeten s.g. Texttutorinnen betreute Schreibaufgaben erweitert, die sukzessive an wissenschaftliche Schreibkompetenzen heranführen. Lara Busch und Julia Wenzel, die durch das Schreibzentrum der Goethe-Universität zu s.g. Texttutorinnen ausgebildet wurden, tragen seit dem Sommersemester 2018 dazu bei, dass die individuelle Schreibkompetenz der Studierenden reflektiert und gestärkt wird. Die Erkenntnisse aus der Zusammenarbeit zwischen Texttutorinnen und Semiarteilnehmenden sollen langfristig dazu beitragen, sinnvolle digitale Formate, wie z. B. e-Tutorials und Erklärvideos zu entwickeln, um den Effekt des Peer Learnings für andere Veranstaltungen nutzbar zu machen und die Nachhaltigkeit des Projekts zu gewährleisten.


Die Bibel in Wort und Bild (WS 13/14)


Dr. Johanna Scheel
FB 09: Kunstgeschichtliches Institut (bis 3/2015, seit 4/2015 am Kunstgeschichtlichen Institut der Philipps-Universität Marburg)

in Kooperation mit Kathrin Henrich (Frankfurter Akademisches Schlüsselkompetenz-Training) und Christian Stein (ABL, bis 9/2014 Mitarbeiter am Zentrum Geisteswissenschaften, FB06: Evangelische Theologie)

Das Seminar widmete sich ausgewählten Motiven, Personen und Texten der Bibel sowie deren Umsetzung in kunstgeschichtlich relevanten Werken des Mittelalters. Im Verlauf des Semesters wurden zentrale biblische Texte und ihre ikonographischen Umsetzungen untersucht, analysiert und in Zusammenhang gesetzt. Die exemplarische Analyse von biblischen Personen, Motiven, Symbolen und typologischen Bezügen wurde vermittelt.

Das Seminar war eine fachübergreifende kooperative und kollaborative Lehrveranstaltung für ca. 50 Studierende der evangelischen Theologie und der Kunstgeschichte. Dabei wurde fachliches Grundlagenwissen für das weitere Studium erworben sowie innovative Arten wissenschaftlichen Arbeitens erprobt und eingeübt, darunter das Führen von Leseprotokollen, div. Gruppenarbeiten. In Zusammenarbeit mit dem Schlüsselkompetenz-Training wurde den Studierenden die simultane Posterpräsentation als neuartige Form der Präsentationvorgestellt und anstelle von ausführlichen Referaten als Teil des Leistungsnachweises durchgeführt.


Studentische Schreib- und Argumentationsberatung am Institut für Philosophie

Dr. des. Fabian Seitz
FB08: Institut für Philosophie

Ferienzeit ist Schreibzeit – und für viele Studierende auch eine Zeit mit echten Herausforderungen. Die Studentische Schreib- und Argumentationsberatung unterstützt sie hierbei.

Wissenschaftliches Schreiben ist nicht nur einfach komplexer als andere Formen des Schreibens, es stellt Studierende oftmals erst vor eine völlig neue Aufgabe: es gilt in Auseinandersetzung mit den Thesen & Argumenten anderer Autor*innen selbst eine eigene These zu entwickeln und diese These schließlich in Auseinandersetzung mit diesen fremden Positionen selbst argumentierend zu begründen. Philosophisches Schreiben bildet hier keine Ausnahme; vielmehr spitzt es diese Situation größtmöglich zu: Philosophieren hängt in besonderem Maße alleinig vom Argumentieren als fachspezifischster Methode dieser Disziplin ab.

In den besseren Fällen gelingt es den Studierenden der Philosophie gut bis sehr gut die Position eines Philosophen darzustellen oder für eine völlig eigene These schon eine gute eigene Begründung zu skizzieren. Selten gelingt beides in Kombination. Es müssen bei der Nachbildung fremder Positionen diese durchaus kreativ - aber eben dennoch wissenschaftlichen Standards der korrekten Wiedergabe genügend - mit der eigenen Argumentation verwoben werden. Zusätzlich ergibt sich die Aufgabe, dieses komplizierte Konstrukt textlich in einer sinnvollen Reihenfolge allgemeinverständlich darzustellen. Nach der Erfahrung vieler Studierender stellt diese besondere Form der Argumentation und des Schreibens eine der größten Herausforderungen im Philosophiestudium dar.

Diese komplexe Aufgabe lässt sich nicht hinreichend in der Lehre unterrichten. Schreiben und vor allem schreibend Argumente zu verfassen lernt man nur dadurch, dass man es konkret am eigenen Material beim Verfassen einer Hausarbeit versucht: Jedes so durch den Studierenden entstehende Argument ist immer individuell, abhängig vom eigenen Wissensstand und Schwerpunktsetzung im selbst gewähltem Thema. Allgemeine Empfehlungen wie sie im Seminar vorgestellt oder durch Handreichungen verteilt werden, können deswegen immer nur als Einstieg in dieses Handwerk dienen. Sie reichen jedoch nicht aus, diese Fähigkeit auf einem hinreichend hohen Niveau zu entwickeln. Dazu wäre gerade während des laufenden Schreibprozesses eine Rückmeldung besonders wirksam.

Die “Studentische Schreib- und Argumentationsberatung” setzt genau hier an: Durch eine von mir und dem Schreibzentrum ausgebildeten studentischen Hilfskraft ermöglicht sie eine Anlaufstelle (in Form einer Sprechstunde nach individueller Vereinbarung) für unsere Studierenden. Dies ermöglicht direkt zu ihren entstehenden Hausarbeiten eine spezifische Rückmeldung zum Stand ihres Schreibprozesses, als auch den logischen Aufbau der Arbeit selbst zu geben. Eine weitere Besonderheit dieser Rückmeldung ist, dass ein Beratungsangebot auf studentischer Ebene vorliegt: ein Studierender hilft anderen Studierenden. So wird es letzteren leichter gemacht, das Beratungsangebot anzunehmen, da die Hierarchie zwischen Berater*in und Beratenen flach aus- bzw. ganz wegfällt.


Forschendes Lernen im Seminar

Prof. Dr. Barbara Wolbring
FB 08: Historisches Seminar

Seminare mit dem Konzept des forschenden Lernens sind eine Alternative zum klassischen Referateseminar, das in der Regel sowohl von Studierenden als auch von Lehrenden als unbefriedigend wahrgenommen wird. Statt Präsentation und Diskussion von Forschungsergebnissen der Studierenden zu sein, sind studentische Referate in der Praxis häufig hastig zusammengezimmerte Vorträge mit Überblickscharakter, deren Qualität weder die studentischen Zuhörer noch die Lehrenden überzeugt und nach denen – auch aufgrund fehlenden Wissens des Publikums – eine Diskussion nur schleppend vorankommt. Forschungsseminare sind hingegen nach einem alternativen Schema konzipiert. Sie sind in Phasen gegliedert, die den Phasen des Forschungsprozesses entsprechen. Wissenschaftliches Arbeiten wird in seinen Schritten expliziert, um Lernhindernisse auszuräumen und aktive Teilhabe am Forschungsprozess zu ermöglichen. In der ersten Phase steht die Erarbeitung von Kontextwissen und Forschungsstand im Zentrum, es folgt die Phase des Generierens eigenständiger Fragestellungen und eines angemessenen Forschungsdesigns sowie schließlich das Schreiben eines Exposés, das dann in der vorlesungsfreien Zeit zur Hausarbeit ausgearbeitet wird. Diese wird damit in den Seminarablauf integriert und wieder in ihrer eigentlichen Zielsetzung erkennbar, eine studentische Forschungsleistung zu präsentieren. Die Seminare sind damit im Sinne des constructive alignment auf das Schreiben der Hausarbeit hin konzipiert, deren Bedeutung als Möglichkeit wissenschaftliches Schreiben zu erlernen und einzuüben bekräftigt wird. Die Begleitung der Studierenden durch eine*n studentische*n Tutor*in, der das Schreiben eines Forschungsberichts und eines Exposés durch konstruktives Feedback begleitet, kann hier den Lernerfolg signifikant erhöhen.


Feedback von Texttutor*innen – Unterstützung für Studienanfänger*innen in den Proseminaren Neuere Geschichte

Prof. Dr. Barbara Wolbring
FB 08: Historisches Seminar

Im Proseminar Neuzeit erlernen Studierende der Geschichtswissenschaft das wissenschaftliche Arbeiten und schreiben ihre erste Hausarbeit. Der Übergang vom schulischen Lernen zum wissenschaftlichen Schreiben ist dabei für viele eine Herausforderung. Um sie hierbei zu unterstützen, werden am Historischen Seminar Texttutor*innen eingesetzt, die Feedback geben auf kleinere Schreibaufgaben, ohne sie zu bewerten. Die Schreibaufgaben haben Elemente des wissenschaftlichen Arbeitens zum Gegenstand und bieten erste Schreibanlässe für wissenschaftliche Texte. Gefordert werden Recherche- und Bibliographieraufgaben, Zusammenfassungen, Biographien, Exposés etc. Die Texttutor*innen geben ein schriftliches Feedback auf zwei Schreibaufgaben und treffen sich einmal pro Semester mit jedem/r Studierenden für ein mündliches Feedbackgespräch. Das individuelles Feedback ermöglicht, den Blick der Studierenden für Struktur und Aufbau wissenschaftlicher Texte zu schärfen, hilft ihnen, Thesen und Argumente zu identifizieren und sprachliche Mittel adäquat einzusetzen. 

Für die Tutor*innen ist die Unterstützung von Anfänger*innen eine Gelegenheit, den eigenen Schreibprozess und das wissenschaftliche Arbeiten zu reflektieren, was ihnen auch in ihrem eigenen Studium zugutekommt. Sie werden im Schreibzentrum durch Workshops zu wissenschaftlichem Schreiben und zu Methoden des strukturierten Feedbacks auf ihre Tätigkeit vorbereitet. Von den Fachlehrenden werden sie mit den konkreten Schreibaufgaben und den Anforderungen an die Studierenden vertraut gemacht und während des Semesters begleitet.
Das Angebot ist eine verbindliche Beratung, die aufgrund ihrer Konzeption gleichzeitig sehr flexibel eingesetzt werden kann, an Lehrsettings adaptierbar ist und individuelle Bedürfnisse der Studierenden berücksichtigen kann.


Vorbereitungskurs Literaturwissenschaften

Prof. Dr. Bernd Zegowitz
FB 10: Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik

Seit dem WS 2013/14 bietet der Fachbereich 10 einen zweiwöchigen Vorbereitungskurs an, um Studierenden den Start ins Studium zu erleichtern. Die Blockveranstaltung, die in den letzten beiden Wochen der Semesterferien stattfindet, richtet sich an Studierende, die aus dem Ausland kommend an der Goethe-Universität studieren wollen und oft auch schon eine Reihe von Studien- und Prüfungsleistungen in ihren Herkunftsländern erworben haben.

Am Beispiel von Themen und Fragestellungen, die für das literaturwissenschaftliche Studium relevant sind, werden fachwissenschaftliche und methodische Kernkompetenzen sowie Sprachkenntnisse vermittelt und vertieft. So werden kürzere literarische Texte analysiert und interpretiert und  ‚kleinere’ Formen, die im Studienalltag immer wieder einzusetzen sind, eingeübt. Daneben geht es auch um die mündliche Präsentation wissenschaftlicher Inhalte. Der Kurs dient damit nicht nur der Auffrischung und Erweiterung literaturwissenschaftlicher Grundkenntnisse sowie der Vermittlung wissenschaftlicher Arbeitstechniken, sondern auch der Flexibilität in Bezug auf Schreib- und Redeanforderungen und sieht sich darüber hinaus allgemein als Trainingsfeld für den Einstieg in ein erfolgreiches Studium.

» Weitere Informationen zum VORbereitungskurs


Frankfurter Literaturwissenschaftler 1914-1945 (SoSe 2013; WiSe 2013/14) 

Prof. Dr. Bernd Zegowitz
FB 10: Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik

zusammen mit Dr. Frank Estelmann (FB 10: Institut für Romanische Sprachen und Literaturen)

Wer waren die Literaturwissenschaftler, die bei der Gründung 1914 an die Universität Frankfurt am Main berufen wurden, die das akademische Leben der Stadt Frankfurt in der Weimarer Republik mitprägten, die nach 1933 in Frankfurt weiterhin Literaturwissenschaft betrieben oder die vertrieben wurden? Ein zweisemestriges interdisziplinäres Lehrforschungsseminar am Fachbereich 10 (Neuere Philologien) hat anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Universität im Jahr 2014 Antworten auf diese Fragen gesucht. Das Ergebnis ist eine virtuelle Ausstellung mit 20 Porträts (https://use.uni-frankfurt.de/literaturwissenschaftler/).

Für unser Seminar hatten wir einen individualgeschichtlich orientierten Zugang zu denjenigen Biographien germanistischer, romanistischer und anglistischer Literaturwissenschaftler gewählt, die zumindest während eines Teils ihres persönlichen und akademischen Werdegangs in Frankfurt gelehrt und geforscht haben. Dieser Zugang wurde mit institutionsgeschichtlichen Fragestellungen verbunden. Bei der Auswahl der Wissenschaftler und der Beschäftigung mit deren intellektuellen Biographien wurden die subjektiven Interessen einzelner Teilnehmer*innen am Lehrforschungsseminar berücksichtigt. Die Art und Weise, wie schließlich die individuell erarbeiteten Wissenschaftler-Porträts angelegt wurden, beansprucht keine Repräsentativität für die intellektuellen Biographien der behandelten Wissenschaftler insgesamt. Die Porträts beleuchten schlaglichtartig signifikante Momente in den einzelnen Biographien, die mit Frankfurt in einer direkten oder indirekten Verbindung stehen. Mit der Betonung des individuell Besonderen durfte auch das Anekdotische ins Blickfeld geraten.

Eine im Vergleich zum üblichen Seminarbetrieb erhöhte Motivation der Studierenden sollte erreicht werden durch (1) die Beschäftigung mit der Geschichte der eigenen Universität, ja des eigenen Faches, (2) den lokalgeschichtlichen Bezug (viele Studierende kommen aus der näheren Umgebung Frankfurts), (3) die eigene Forschungstätigkeit (Quellen, Archiv etc.) sowie (4) die Präsentation bzw. Publikation der Forschungsergebnisse im Rahmen des Universitätsjubiläums.


Musik und Theater ausstellen – die Frankfurter Sammlung Manskopf als virtuelles Museum (SoSe 2019)

Prof. Dr. Bernd Zegowitz
FB 10: Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik

zusammen mit Prof. Dr. Thomas Betzwieser (FB 9: Institut für Musikwissenschaft)

Die vorliegende Ausstellungsseite ist das Resultat des Seminars „Musik und Theater ausstellen – die Frankfurter Sammlung Manskopf als virtuelles Museum“. Im Vordergrund der Lehrveranstaltung stand die Frage, wie Musik und Theater in einer Ausstellung präsentiert werden können. Diskutiert wurden – auch unter Hinzuziehung externer Expertise – kuratorische Fragen im Kontext ‚Musikausstellungen‘. Neben der Diskussion theoretischer Fragen war das Erarbeiten einer eigenen kleinen Ausstellung die zweite Aufgabe des Seminars. Aufgrund der begrenzten Ressourcen kam eine ‚richtige‘ Ausstellung, d.h. eine klassische Vitrinenpräsentation nicht in Frage. Insofern war der virtuelle Raum für die Präsentation konzeptionelle Vorgabe.

Präjudiziert war die zu kreierende Ausstellung zum einen durch die in der Universitätsbibliothek aufbewahrte Sammlung Manskopf, die thematisch ganz auf Musik und Theater ausgerichtet ist. Zum anderen galt das Augenmerk einem besonderen Segment dieser Sammlung, nämlich den Beständen zum Komponisten Richard Strauss (1864-1949). Unser Ausstellungsprojekt war also von zwei verschiedenen Seiten her zu konturieren.

Der Musikaliensammler und Museumsdirektor Friedrich Nicolas Manskopf war eine der schillerndsten Figuren im Frankfurter Kulturleben zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Er initiierte und installierte ein „Musikhistorisches Museum“, das mehr als 40.000 Exponate zu den Bereichen Musik und Theater umfasste, das Manskopf zu Beginn in seinen Privaträumen beherbergte. Seit den frühen 1910er Jahren verfolgte Manskopf ein weiteres ehrgeiziges Ziel, nämlich ein dem Komponisten Richard Strauss exklusiv gewidmetes Museum zu errichten. Dieses Vorhaben wurde indes nie realisiert. An Exponaten mangelte es Manskopf nicht: Seine Hinterlassenschaft umfasst ca. 900 Exponate zur Strauss: Szenenfotos, Bühnenbilder, Musikalien, Textbücher, Briefe, Memorabilia und Kurioses. Vor diesem Hintergrund erschien es ebenso reizvoll, der Frage nachzugehen, wie dieses Museum ausgesehen haben könnte.

Die Strauss-Bestände in der Manskopf’schen Sammlung der Universitätsbibliothek bildeten also den Ausgangspunkt für unser Projekt mit den Studierenden. Sichtung und vor allem Auswahl war zunächst oberstes Gebot! Ein besonderer Fokus wurde auf das Verhältnis Manskopf-Strauss gelegt. Es ging nicht nur darum, Gegenstände der Sammlung zu präsentieren, sondern auch die Beziehung zwischen Sammler und Objekt/Komponist zu befragen, im besten Fall die ausgewählten Objekte dazu ‚sprechen‘ zu lassen; dies betrifft insbesondere die Briefe.

Die zu präsentierenden Objekte wurden schließlich in fünf Bereiche eingeteilt, einerseits um die Bandbreite der Zeugnisse zu dokumentieren, andererseits um den spezifischen Vorkenntnissen der Studierenden Rechnung zu tragen: Briefe, Karikaturen, Bühnenbild- und Kostümmodelle, Szenen- und Rollenfotos sowie Plakate. Angereichert werden diese Felder um drei weitere thematische Blöcke: zur Sammlung, zur Biographie Manskopfs und eben zum Verhältnis Strauss-Manskopf, letzteres in Form einer Zeitachse. Aufgrund der Quellenfülle zum Rosenkavalier haben wir entschieden, diesem Werk exemplarisch ein eigenes Narrativ in Gestalt einer größeren textlichen und bildlichen Verknüpfung einzuräumen.

Ein Diskussionspunkt innerhalb des Seminars war die Verwendung von Audio-Zeugnissen im Rahmen einer Musikausstellung. Obwohl gerade eine virtuelle Ausstellung zu einer Implementierung der akustischen Ebene gleichsam einlädt, haben wir letztlich aus konzeptionellen wie urheberrechtlichen Gründen entschieden, auf Audio-Beispiele zu verzichten.